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Bilaterale Kulturbeziehungen

Kepellhaus

Kepellhaus, © Botschaft Baku

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Bilaterale Kulturbeziehungen

Die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Aserbaidschan sind eng und vielfältig und können an eine 200jährige Tradition anknüpfen. Ihre heutige Grundlage bildet das deutsch-aserbaidschanische Kulturabkommen, das 1995 unterzeichnet wurde. So fanden die ersten aserbaidschanischen Kulturtage im Ausland 2008 in Deutschland statt. Im Rahmen des Jubiläums „200 Jahre deutsche Besiedlung im Südlichen Kaukasus“ (2017-2019) engagiert sich die Botschaft mit einem umfangreichen Kulturprogramm. Auch in Kooperation mit dem Ende 2017 eröffneten Goethe-Zentrum Baku werden zahlreiche Projekte initiiert.

Deutsche Siedler in Aserbaidschan

Ab 1818 ließen sich schwäbische Siedler in Aserbaidschan nieder und gründeten eine Reihe von Orten, welche heute teilweise noch gut erhalten sind und besichtigt werden können. Besonders sehenswert ist Göygöl (ehem. Helenendorf), das mit ganzen Straßenzügen schwäbischer Architektur des 19. Jahrhunderts und einer deutschen Kirche aufwarten kann. Im Jahr 2007 starb dort Viktor Klein, der letzte Nachfahre der ersten deutschen Kolonisten, dessen Wohnhaus seit 2014 mit Unterstützung der GIZ zu einem Museum umgestaltet wird. Auch in Baku ist das Erbe deutscher Siedler noch sichtbar: Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche aus dem Jahr 1908 dient heute als Konzertsaal.

Kapellhaus und Goethe-Zentrum

Direkt neben der Kirche befindet sich das im gleichen Jahr errichtete Kapellhaus, welches 1997 nach langem Leerstand und einem Brand Ende der 1980er Jahre durch eine großzügige Spende der Firma Wintershall wiederaufgebaut werden konnte. Das Gebäude beherbergt heute den Deutsch-Aserbaidschanischen Kulturverein „Kapellhaus“ und das Goethe-Zentrum Baku. In diesem Zusammenhang finden hier eine Vielzahl von Kulturveranstaltungen statt, z.B. Konzerte, Ausstellungen oder Filmvorführungen.

Deutsche Sprache

Das Interesse an der deutschen Sprache ist unverändert hoch. Deutsch ist nach Englisch und Russisch die wichtigste Fremdsprache. Nach Angaben des Bildungsministeriums gibt es knapp 26.000 Deutschlernende an rd. 200 Schulen. 1998 wurde ein deutscher Lesesaal mit rund 8.000 Medien an der Fremdsprachenuniversität eingerichtet. Seit 2009 existiert das Sprachlernzentrum (SLZ) und bietet in Kooperation mit dem Goethe-Institut Deutschunterricht für alle Lernniveaus an. Im März 2018 konnte in Shamkir zum zweiten Mal eine Deutschlehrerkonferenz abgehalten werden.

Schul – und Hochschulkooperation

Im Rahmen der Partnerschulinitiative (PASCH) bestehen 4 PASCH-Schulen in Aserbaidschan, in denen der Deutschunterricht vom Goethe-Institut bzw. von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) gefördert wird.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) vergibt jährlich zahlreiche Stipendien und fördert den Wissenschaftleraustausch. So konnten sich 2018 beispielsweise 53 Hochschulsommerkursstipendiaten, 21 Masterstipendiaten und 12 Forschungsstipendiaten aus Aserbaidschan über ein Stipendium freuen. Dem DAAD obliegt auch die Auswahl jener aserbaidschanischen Studierenden, die mit einem Stipendium ihrer Regierung an einer deutschen Hochschule studieren dürfen.

Alexander von Humboldt-Stiftung

Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert Wissenschaftskooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forscherinnen und Forschern aller Fachgebiete. Sie vergibt jährlich über 700 Forschungsstipendien und Forschungspreise, mit denen Wissenschaftler aus dem Ausland nach Deutschland kommen, um ein selbst gewähltes Forschungsprojekt mit einem Gastgeber und Kooperationspartner durchzuführen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Schwellen- und Entwicklungsländern können sich u.a. um ein Georg Forster-Forschungsstipendium für Postdoktoranden oder erfahrene Wissenschaftler bewerben, wenn ihr geplantes Forschungsvorhaben entwicklungsrelevante Fragestellungen aufgreift.


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